Impressionen aus Eiberg
Mär.
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Die Entstehung der Großgemeinde Königssteele vor 100 Jahren

28.03.2019

In seinem Vortrag über die Bildung der Großgemeinde Königssteele am 1. April 1919 ging der Referent Christian Schlich auf die schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkommenden Gedanken zur Erweiterung der Stadt Steele um das Gebiet der unmittelbar angrenzenden Gemeinde Königssteele ein.

Der aufkommende Bergbau und die Industrialisierung führten aber zunächst zum Aufblühen der selbständigen Gemeinden Horst, Königssteele, Freisenbruch und Eiberg, die solche Ansinnen stets ablehnten. Der gehegte Gedanke auf Steeler Seite war geprägt durch den Wunsch, die Rheinisch-Westfälische Grenze (einstige Grenze zwischen dem Stift Essen und der Grafschaft Mark), die mitten durch den heutigen Stadtteil Steele in Höhe des Dreiringplatzes verlief, fallen zu lassen, um so die Strukturen für Verwaltung, Post , Handel, Kirche etc. in den nach und nach sehr eng zusammengewachsenen Wohngebieten deutlich zu verbessern.

Erst die Bergbaukrise zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit den ersten Schließungen der Tiefbauzechen an der Ruhr (z.B. 1914 Zeche Eiberg) und der Erste Weltkrieg brachte schließlich ein Umdenken. Notgedrungen mussten Eiberg und danach die anderen drei märkischen Gemeinden nach tragfähigen Gebietskörperschaftsstrukturen suchen, da sie einzeln zum Teil erhebliche Steuerverluste hinnehmen mussten und die Sozialausgaben deutlich zunahmen. So lag es nahe, dass die bereits in dem 1885 gegründeten Amt Königssteele vorhandenen Gemeinden sich schließlich zu einer einzigen Großgemeinde zusammenschlossen und ihre Verwaltungen zusammenlegten und verschlankten.

Ab da hörte die Eigenständigkeit der einstigen Landgemeinden auf. Gleichzeitig war es die Stunde, in der Eiberg seine ersten Straßennamen erhielt. Zuvor reichte noch die Durchnummerierung der Häuser aus. Doch sollte durch die weiterhin schwierige Wirtschaftslage und weitere Schließungen großer Werke (1925 Zeche Eintracht-Tiefbau, 1926 Eisenwerk Neuschottland) die Überlebenszeit der neuen Großgemeinde Königssteele auf 7 Jahre begrenzt sein, bevor sie sich endgültig mit der Stadt Steele im Jahre 1926 zusammenschloss.

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Quelle: http://www.eiberg-heimatgeschichtskreis.de/blog/200/die+entstehung+der+grossgemeinde+koenigssteele+vor+100+jahren